Die häufigsten Kommunikationsfehler in Verkaufsgesprächen – und wie du sie vermeidest

Leadgenerierung für Dienstleister

Warum Verkaufsgespräche oft scheitern

Verkaufsgespräche sind die zentrale Verbindung zwischen dir und deinen potenziellen Kunden. Doch wie oft hast du schon ein Gespräch geführt, bei dem du das Gefühl hattest, alles lief glatt – nur um am Ende eine Absage zu bekommen? Häufig liegt es nicht am Produkt, am Preis oder an äußeren Umständen, sondern an der Art und Weise, wie kommuniziert wird.

Kommunikationsfehler sind im Vertrieb häufig die versteckten Deal-Killer. Egal, ob du die Bedürfnisse deines Kunden nicht richtig erkennst, in Monologe verfällst oder den falschen Ton anschlägst – all das hinterlässt beim Gegenüber ein negatives Bauchgefühl. Und das sorgt dafür, dass er sich gegen einen Kauf entscheidet, ohne dass du genau weißt, warum.

Hinzu kommt: Kunden sind heute besser informiert und kritischer. Sie nehmen sich weniger Zeit für Gespräche und erwarten, dass ihre Anliegen präzise und schnell verstanden werden. Fehler in der Kommunikation fallen sofort auf und wirken unprofessionell. Für dich als Verkäufer bedeutet das: Du musst diese Fallstricke kennen und sie aktiv vermeiden.

In diesem Artikel zeige ich dir die häufigsten Kommunikationsfehler in Verkaufsgesprächen – und wie du stattdessen empathisch und überzeugend kommunizierst, um deine Gesprächsqualität zu verbessern und mehr Abschlüsse zu erzielen.


1. Zu viel reden, zu wenig zuhören

Verkaufsgespräche werden oft vom Verkäufer dominiert. Viele haben das Gefühl, sie müssten den Kunden mit möglichst vielen Informationen überzeugen und dabei jede Kleinigkeit ihres Angebots bis ins Detail erklären. Doch wenn der Verkäufer die Redezeit einseitig dominiert, wirkt das auf den Kunden oft wie ein Vortrag statt eines echten Gesprächs. Das Ergebnis? Der Kunde schaltet innerlich ab, fühlt sich nicht eingebunden und verliert das Interesse.

Was Verkäufer dabei oft übersehen: Ein gutes Verkaufsgespräch basiert auf einem ausgewogenen Dialog. Der Kunde sollte das Gefühl haben, dass seine Bedürfnisse im Zentrum stehen, und das funktioniert nur, wenn er selbst genügend Raum bekommt, diese auszudrücken. Zuhören bedeutet hier aber mehr, als nur auf das zu achten, was der Kunde sagt. Es geht darum, zuzuhören, um zu verstehen – und nicht, um auf die nächste Verkaufsbotschaft zu warten.

Stattdessen solltest du dich auf eine Regel konzentrieren: Die 80/20-Regel. Dein Kunde spricht 80 % des Gesprächs, während du lediglich 20 % der Zeit nutzt, um gezielte Fragen zu stellen und deine Lösung an seinen Bedürfnissen auszurichten. So zeigst du ihm, dass du wirklich an seinem Problem interessiert bist und schaffst eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre.


2. Keine konkreten Fragen stellen

„Was sind Ihre aktuellen Herausforderungen?“ Diese Frage hört sich gut an, ist aber oft zu allgemein. Die meisten Kunden wissen selbst nicht immer genau, was ihre konkreten Probleme sind oder sie bleiben in ihren Antworten vage. Wenn du nur solche offenen, unspezifischen Fragen stellst, erhältst du unklare Antworten, die dir wenig weiterhelfen.

Stattdessen solltest du präzisere Fragen stellen, die zum Nachdenken anregen und konkrete Situationen ansprechen. Beispiel: „Wann hatten Sie das letzte Mal das Gefühl, dass Ihre interne Kommunikation nicht funktioniert hat?“ oder „Welche Folgen hat es, wenn Sie diesen Bereich nicht weiterentwickeln?“. Solche Fragen helfen dem Kunden, sich klarer über seine eigene Situation zu werden und zeigen ihm, dass du das Thema wirklich verstehst. Dadurch schaffst du eine Gesprächsgrundlage, die es dir ermöglicht, deine Lösung gezielt auf seine Situation zuzuschneiden.


3. Nicht auf Körpersprache achten

Verkaufsgespräche bestehen nicht nur aus Worten. Oft entscheidet die Körpersprache darüber, ob dein Gegenüber sich verstanden fühlt oder nicht. Viele Verkäufer konzentrieren sich jedoch ausschließlich auf das Gesagte und übersehen wichtige nonverbale Signale. Ein Nicken bedeutet nicht zwangsläufig Zustimmung, und ein Lächeln muss nicht immer positive Emotionen ausdrücken. Ebenso können verschränkte Arme, ein verändertes Sitzverhalten oder unruhige Bewegungen anzeigen, dass der Kunde skeptisch ist oder sich unwohl fühlt.

Eine erfolgreiche Kommunikation im Verkauf erfordert daher einen ganzheitlichen Blick auf das Gespräch. Achte bewusst auf die Körpersprache deines Gesprächspartners und beobachte, wie sie sich im Verlauf des Gesprächs verändert. Reagiert der Kunde auf bestimmte Themen eher zurückhaltend oder zeigt er plötzlich mehr Offenheit? Passe deinen Gesprächsstil darauf an und sprich mögliche Unsicherheiten offen an.

Manchmal reicht eine simple Frage wie: „Ich habe das Gefühl, dass Sie an diesem Punkt noch Bedenken haben. Liege ich da richtig?“ Solche Fragen zeigen deinem Gegenüber, dass du auch die unausgesprochenen Signale wahrnimmst und respektierst, was wiederum Vertrauen schafft.


4. Zu schnell zum Preis kommen

Viele Verkäufer reagieren auf die Frage nach dem Preis sofort mit einer Antwort, ohne zu prüfen, ob der Kunde bereits den Mehrwert deines Angebots verstanden hat. Der Kunde hört dann nur die Zahl und vergleicht diese mit Wettbewerbern – ohne den Kontext, warum dein Angebot diesen Preis wert ist. Wenn der Wert deines Angebots nicht klar ist, wird jeder Preis zu hoch erscheinen.

Ein erfolgreicher Verkaufsprozess vermittelt zuerst den Nutzen und baut eine emotionale Verbindung zum Angebot auf. Beschreibe, welche konkreten Ergebnisse der Kunde durch dein Angebot erwarten kann. Verdeutliche anhand von Beispielen, welche positiven Veränderungen er erlebt und warum deine Lösung speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Erst, wenn der Kunde diesen Wert erkannt hat, macht es Sinn, über den Preis zu sprechen.

Der Fokus sollte also auf dem Nutzen liegen, den dein Angebot bringt, nicht auf der reinen Zahl. So stellst du sicher, dass der Kunde den Preis im richtigen Zusammenhang sieht und bereit ist, in die Lösung zu investieren.


5. Technik-Jargon verwenden

Insbesondere im B2B-Vertrieb verfallen viele Verkäufer in einen Fachjargon, der für den Kunden nicht nachvollziehbar ist. Phrasen wie „skalierbare Lösungen für disruptive Märkte“ oder „intelligente Algorithmen zur Datenoptimierung“ mögen im internen Team gut klingen, wirken aber auf Kunden oft abschreckend und lassen sie aus dem Gespräch aussteigen. Selbst wenn der Kunde die Fachbegriffe versteht, wirkt eine zu techniklastige Sprache distanziert und wenig kundenorientiert.

Ein guter Ansatz ist, komplizierte Sachverhalte in einfache, bildhafte Sprache zu übersetzen. Nutze Analogien, die deinem Kunden vertraut sind, und zeige ihm anhand von Beispielen, wie deine Lösung funktioniert. So schaffst du eine Verbindung zwischen dem, was der Kunde kennt, und dem, was du anbietest.


6. Vor dir sitzt keine Zielgruppe, sondern ein Mensch

Es ist leicht, in Verkaufsgesprächen den Kunden als „Vertreter“ einer Zielgruppe zu sehen. Doch in dem Moment, wo du beginnst, deinen Gesprächspartner in Schubladen zu stecken, verlierst du den Blick für die individuelle Person. Menschen wollen als Individuen gesehen werden – mit ihren eigenen Bedürfnissen, Erwartungen und Emotionen.

Versuche daher, deine Gedanken, Vorannahmen und Wertungen auszuschalten. Fokussiere dich darauf, deinen Gegenüber wirklich zu verstehen, ohne zu interpretieren. Denn nur so schaffst du eine authentische Beziehung und kannst das Vertrauen aufbauen, das für einen erfolgreichen Verkaufsprozess notwendig ist.


7. Fehlende Struktur im Gespräch

Eine klare Gesprächsstruktur ist das A und O im Verkaufsgespräch. Sie führt den Kunden Schritt für Schritt durch das Gespräch und gibt ihm Orientierung. Ein gut strukturierter Ablauf reduziert Unsicherheiten, sorgt dafür, dass alle wichtigen Themen angesprochen werden, und minimiert Einwände, bevor sie entstehen. Ein unstrukturiertes Gespräch hingegen führt häufig zu Missverständnissen und einem negativen Gesamteindruck.

Plane deine Gespräche im Vorfeld: Definiere klare Phasen (Begrüßung, Bedarfsermittlung, Präsentation, Einwandbehandlung, Abschluss) und achte darauf, dass du flexibel genug bist, um auf den Gesprächsverlauf einzugehen, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren.


Zusammenfassung:

Ein Verkaufsgespräch ist mehr als nur der Austausch von Informationen. Es ist ein Dialog, bei dem es auf den richtigen Ton, das Timing und ein echtes Verständnis ankommt. Kleine Kommunikationsfehler, wie zu viel reden, unstrukturierte Abläufe oder die Verwendung von Fachjargon, können den Kunden schnell abschrecken. Erfolgreiche Verkäufer zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich voll und ganz auf ihren Gesprächspartner einlassen und nicht versuchen, ein „Schema F“ abzuspulen.

Indem du dir der häufigsten Fallstricke bewusst wirst und aktiv daran arbeitest, sie zu vermeiden, schaffst du eine Gesprächsatmosphäre, die Vertrauen fördert und langfristige Beziehungen aufbaut. Achte darauf, den Kunden als Individuum zu sehen, seine Körpersprache zu deuten und deine Kommunikation daran auszurichten. So machst du aus jedem Verkaufsgespräch eine echte Verbindung – und steigerst die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Abschluss deutlich.

 

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